Stadt Hemer

Die Felsenmeerstadt im Märkischen Kreis

Hemer ist eine Stadt im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, am nördlichen Rand des Sauerlandes gelegen. Erstmals 1072 als Hademare erwähnt, entwickelte sie sich über Jahrhunderte hinweg und erhielt 1936 die Stadtrechte. In ihrer heutigen Form besteht Hemer seit der kommunalen Neugliederung 1975. Überregional bekannt ist die „Felsenmeerstadt“ durch das einzigartige Geotop Felsenmeer. Die Industrie prägt die Wirtschaft, insbesondere Metallverarbeitung und Papierherstellung. 2010 war Hemer Gastgeber der vielbesuchten Landesgartenschau auf dem Gelände der früheren Blücher-Kaserne.

67,66 km2

Fläche

02372

Vorwahl

35.022

Einwohner

58674

Postleitzahl

Geografische Lage

Hemer befindet sich in einer von dichten Wäldern geprägten Mittelgebirgslandschaft im Nordwesten des Sauerlandes und liegt damit im nördlichen Bereich der Mittelgebirgsschwelle. Die Stadt erstreckt sich zwischen dem Ruhrtal im Norden und dem Lennetal im Süden, östlich der Stadt Iserlohn. Geografisch markiert Hemer den südöstlichen Rand der Metropolregion Rhein-Ruhr und befindet sich in der Nähe bedeutender Städte wie Dortmund im Nordwesten, Hamm im Norden und Hagen im Westen. Im Osten grenzt die Stadt an Arnsberg, im Süden an Lüdenscheid. Hemer gehört zum sogenannten Märkischen Sauerland.

Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist die Iserlohner Höhe, ein Teil des Balver Waldes an der Grenze zur Nachbarstadt Balve, die eine Höhe von bis zu 546 Metern erreicht. Weitere markante Geländepunkte sind der Bemberg (334 m ü. NN) und der Asenberg (272 m ü. NN) im Norden, der Jüberg (304 m ü. NN) östlich des Stadtzentrums sowie der Hochgiebel (482 m ü. NN) und der Lohberg (473 m ü. NN), die sich ebenfalls als Teil der Iserlohner Höhe im Süden der Stadt befinden.

Die Siedlungsstruktur Hemers konzentriert sich vor allem auf das Tal der Oese, eines Baches, der das gesamte Stadtgebiet durchfließt und im Bereich der Innenstadt als Hemer-Bach bekannt ist. Die Oese entspringt unter dem Namen Gelmecke in der benachbarten Stadt Neuenrade, durchquert das Stephanopeler Tal sowie die Ortsteile Sundwig, Hemer und Becke, bevor sie bei Menden (Sauerland) in die Hönne mündet.

Ein weiterer Wasserlauf ist der Ihmerter Bach, der durch den Südwesten des Stadtgebiets fließt und in Oberhemer in die Oese einmündet. Darüber hinaus entspringt westlich des Tannenkopfs der Abbabach, der seine Wasser direkt der Ruhr zuführt.

Hemer Zentrum

Geologie

Hemer liegt am nördlichen Rand des Rheinischen Schiefergebirges. Die geologische Beschaffenheit der Region wird maßgeblich durch Tonschiefer und Kalkstein aus dem Erdzeitalter des Devon geprägt. In Becke wird der oberflächennahe Kalkstein in einem Steinbruch abgebaut.

Von besonderer geologischer Bedeutung ist das Gebiet zwischen Sundwig und Deilinghofen. Dort befindet sich das sogenannte Felsenmeer, eine von Buchen bewachsene, zerklüftete Felsformation aus dem Tertiär, die unter Naturschutz steht. Bereits im 1. Jahrtausend n. Chr. wurde in diesem Bereich Eisensandstein abgebaut – ein frühes Zeugnis des Bergbaus in Westfalen. Aufgrund seiner Einzigartigkeit wurde das Felsenmeer im Jahr 2005 vom Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen als Bedeutendes geologisches Denkmal ausgezeichnet.

Unmittelbar angrenzend an das Felsenmeer liegt das Perick-Höhlensystem, das eine Vielzahl von Höhlen und Schächten umfasst, von denen viele auf den historischen Bergbau zurückgehen. Die größte Höhle in diesem System ist die sogenannte Alte Höhle, die bereits im 15. Jahrhundert entdeckt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte diente sie unterschiedlichsten Zwecken – unter anderem als Ausflugsziel und als Luftschutzraum. Heute ist sie stark beschädigt und wurde 1952 für die Öffentlichkeit geschlossen.

Im Gegensatz dazu steht die Heinrichshöhle, eine Tropfsteinhöhle, die erst im 18. Jahrhundert entdeckt wurde. Seit dem 22. Mai 1904 ist sie als Schauhöhle für Besucher zugänglich und beherbergt unter anderem das eindrucksvolle Skelett eines Höhlenbären.

Jübergturm/Sauerlandpark

Geografische Ausdehnung

Das Stadtgebiet Hemers erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von rund 11,3 Kilometern und in West-Ost-Richtung über etwa 8,1 Kilometer. Der nördliche Teil ist geprägt durch die bewaldeten Höhenzüge des Mendener Hügellandes, insbesondere rund um den Gaxberg, der mit 250 Metern über dem Meeresspiegel zu den markanten Erhebungen zählt. Von dort aus fällt das Gelände in südlicher Richtung allmählich ab in das Tal der Oese und weiter in die Iserlohner Kalksenke, wo mit etwa 160 Metern in der Nähe der Edelburg der tiefste Punkt Hemers liegt. Dieser nördliche Abschnitt ist vergleichsweise dicht besiedelt und weist nur geringe Waldflächen auf.

Demgegenüber zeigt sich der Süden des Stadtgebiets deutlich weniger bebaut und stark bewaldet. Lediglich die beiden Täler von Ihmert und Stephanopel sind stärker besiedelt. Die Höhenzüge im Süden erreichen fast 550 Meter und sind Teil der Iserlohner Höhe. Sie gehören überwiegend zum Naturpark Sauerland-Rothaargebirge und zum Landschaftsschutzgebiet Märkischer Kreis.

Die Flächennutzung spiegelt diese landschaftliche Gliederung wider: Etwa 54,3 % des Stadtgebiets sind von Wald bedeckt, 23,4 % werden landwirtschaftlich genutzt. Nur 19,1 % entfallen auf Siedlungs- und Verkehrsflächen.

Felsenmeer

Nachbargemeinden

Hemer grenzt im Westen an die Stadt Iserlohn, im Norden an Menden (Sauerland), im Osten an Balve sowie im Süden an Neuenrade und Altena. Alle genannten Städte gehören zum Märkischen Kreis. Gemeinsam mit Iserlohn, Menden und Balve bildet Hemer ein Städtenetzwerk, das auf eine engere wirtschaftliche und politische Kooperation abzielt. Diese Zusammenarbeit wird durch die „Wirtschaftsinitiative Nordkreis“ gestärkt – ein Zusammenschluss der vier Kommunen, der regionale Entwicklungsprozesse aktiv fördert.

Stadtgliederung

Auch wenn Hemer offiziell keine Unterteilung in Ortsteile aufweist, haben sich viele der früher eigenständigen Gemeinden sowie kleinere Siedlungen eine eigenständige Identität bewahrt. Die Stadt gliedert sich daher informell in mehrere traditionsreiche Bereiche:

  • Becke mit den Ortschaften Brelen, Edelburg, Höcklingsen, Mesterscheid, Oese und Urbecke
  • Deilinghofen, zu dem neben Deilinghofen selbst auch Habichtseil, Hembecke, Hohenstein, Langenbruch und Nieringsen gehören, sowie die Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Brockhausen: Apricke, Bäingsen, Brockhausen, Hönnetal, Klusenstein und Riemke
  • Frönsberg mit Beckmerhagen, Ebberg, Frönsberg, Heppingsen, Heppingserbach, Hültershagen, Ispei, Rohland, Stephanopel, Wachmecke und Winterhof
  • Hemer (Kernstadt) mit den Ortsteilen ehemaliger Gemeinden:
    • Landhausen (Landhausen, Stübecken)
    • Niederhemer (Haus Hemer, Hemerhardt, Niederhemer)
    • Oberhemer
    • Sundwig (Dieken, Grüntal, Sundwig, Sundwigerbach, Wenhagen)
    • Westig (Westig, Westigerbach, Wiehagen)
  • Ihmert mit Bredenbruch, Diekgraben, Elfenfohren, Im Hasberg, Holmecke, Ihmert, Ihmerterbach, Johannistal, Rottmecke, Stemmessiepen, Sülberg, Tütebelle und Westendorf
  • Darüber hinaus gehören auch Teile der ehemaligen Gemeinde Evingsen (heute Stadt Altena) zu Hemer, darunter Heide, Heidermühle, Hüingsen, Schwarzpaul und Stodt

Ein zusätzliches, heute zu Hemer zählendes Waldgebiet östlich von Heppingsen gehörte bis zur kommunalen Neugliederung im Jahr 1975 zur Gemeinde Garbeck im Amt Balve.